Fast waren wir versucht ein Bad im Ganges zu nehmen, um uns von allen Suenden reinzuwaschen, aber sowohl der Verschmutzungsgrad des heiligen Stroms (dem man allerdings unerklaerliche Selbstreinigungskraefte zuschreibt) als auch die Null Grad Aussentemperatur hielten uns dann doch davon ab. Unsere Schandtaten bleiben uns. Am Manikarnika Ghat, der Hauptverbrennungsstelle am Fluss, tragen die maennlichen Verwandten den Leichnam eines Verstorbenen zum Ufer, wo er kurz ins Wasser getaucht wird - der aelteste Sohn, in weiss gekleidet, laesst sich die Haare scheren. Kurze Zeit darauf wird er den Scheiterhaufen entzuenden.
Traveller sind hier erwuenscht, solange sie respektvoll im Hintergrund bleiben und keine Fotos machen. Wohlwissen, dass wir dafuer zur Kasse gebeten werden, folgen wir einem indischen Jungen - zum heiligen Feuer, an dem alle Bestattungen entfacht werden und dessen Asche wir auf unsere Stirn malen (Glueck fuer unsere Reise). Am Ende der Tour werden wir ueber die Preise fuer Holz aufgeklaert und finden uns am Boden knieend vor einer winzigen, uralten Inderin, die Geld sammelt fuer die Feuer der Bettler, Armen, Unberuehrbaren. Wir spenden und werden gesegnet - waehrend sie auf meinen Kopf klopft, murmelt sie duester vor sich hin und ich habe Gaensehaut (ich moechte nicht wissen, welche Verwuenschungen sie auf Lager hat, wenn sie weniger gute Laune hat).
Auch bei Tag ist Varanasi ein magischer Ort. Kinder spielen Cricket und lassen Drachen steigen, in den engen Gassen huschen Ratten ueber die feuchten Boeden, ueberall blockieren Ziegen und Kuehe den Weg. Von den Strassen dringt das Hupkonzert der Autorikschas und Taxis ans Ufer - die Glaeubigen baden, waehrend Touristen mit Booten an ihnen vorbeigerudert werden. Saddhus possieren fuer Kleingeld vor der Kamera, Obdachlose an jeder Ecke, hunderte erfrieren hier in diesen Tagen. Heiliger Wahnsinn. Wir entdecken eine "German Bakery" und warten eine Ewigkeit auf unser Fruestueck - als wir endlich bezahlen, steckt eine Kuh den Kopf durch das Fenster und der Eigentuemer wirft ihr ein Croissant ins Maul. Wir lernen: Nur wer heilig ist, bekommt sein Essen sofort (sie komme taeglich, wird uns berichtet).
Mittlerweile sind wir 2.000 km weiter suedlich gelandet, nahe Chennai, in Mamallapuram, und der Kontrast koennte groesser nicht sein. Ich habe es endlich geschafft, mich mit einer Erkaeltung anzustecken und schniefe und huste bei 25 Grad im Schatten. Fuenf Minuten von mir entfernt liegt der Strand und vermutlich bleiben wir erstmal ein paar Tag in dieser Gegend. Kuesse in die Heimat!

Auch bei Tag ist Varanasi ein magischer Ort. Kinder spielen Cricket und lassen Drachen steigen, in den engen Gassen huschen Ratten ueber die feuchten Boeden, ueberall blockieren Ziegen und Kuehe den Weg. Von den Strassen dringt das Hupkonzert der Autorikschas und Taxis ans Ufer - die Glaeubigen baden, waehrend Touristen mit Booten an ihnen vorbeigerudert werden. Saddhus possieren fuer Kleingeld vor der Kamera, Obdachlose an jeder Ecke, hunderte erfrieren hier in diesen Tagen. Heiliger Wahnsinn. Wir entdecken eine "German Bakery" und warten eine Ewigkeit auf unser Fruestueck - als wir endlich bezahlen, steckt eine Kuh den Kopf durch das Fenster und der Eigentuemer wirft ihr ein Croissant ins Maul. Wir lernen: Nur wer heilig ist, bekommt sein Essen sofort (sie komme taeglich, wird uns berichtet).
Mittlerweile sind wir 2.000 km weiter suedlich gelandet, nahe Chennai, in Mamallapuram, und der Kontrast koennte groesser nicht sein. Ich habe es endlich geschafft, mich mit einer Erkaeltung anzustecken und schniefe und huste bei 25 Grad im Schatten. Fuenf Minuten von mir entfernt liegt der Strand und vermutlich bleiben wir erstmal ein paar Tag in dieser Gegend. Kuesse in die Heimat!
Na dann gute Besserung und erholsame Tage in der Wärme!
AntwortenLöschenFreue mich schon auf neue Abenteuer und Berichte von Eurer Reise!
Alles Liebe,
Robert