Im Grunde beginnt diese Reise mit einer Begegnung im Flieger von Muscat (Oman) nach Delhi. Unsere Sitzplaetze liegen eingebettet in eine Gruppe indischer Gastarbeiter, die ihren seltenen Heimaturlaub antreten. Um ihre Familien ernaehren zu koennen bezahlen sie den Preis der Isolation, fern von ihren LIebsten. Die Gesichter lassen Entbehrungen ahnen, die Haende sehnig und voller Risse. Unser Sitznachbar, eingekeilt am Fenster und zu weit weg von seinen Kollegen, streckt Christoph verlegen seinen Reisepass und das Einreiseformular entgegen - es vergehen ein paar Sekunden, bis wir begreifen: Er bittet um Hilfe beim Ausfuellen. Mit zusammengebissen Zaehnen setzt er am Ende krakelig seinen Namen unter das Papier. Etwa ein Drittel der indischen Gesamtbevoelkerung kann weder lesen noch schreiben, mehr Frauen als Maenner und mit einem deutlichen Nord-Suedgefaelle.
Seit Tagen grueble ich, ob und wie ich meine Eindruecke ueber die Armut in diesem Land beschreiben soll, ohne mich mit meinem Halbwissen auf Glatteis zu begeben. Ich beschraenke mich darauf, was ich sehe und fuehle, Indienkenner moegen mir verzeihen. Vor allem im Norden begegnen uns bei jedem Schritt dutzende Menschen, die auf der Strasse leben. Zu spaerlich bekleidet fuer die winterlichen Temperaturen, durchwegs ohne Schuhe und bestenfalls in Decken gehuellt liegen und kauern sie in den Gassen, auf den Gehsteigen, in den Stationen. Wo sie unerwuenscht sind, wachen Guards in den Toren: Vor den noblen Shopping-Malls und den Wohngegenden der Gutsituierten. Uns begegnen Kinder, die mit verkrueppelten Beinen auf einem Holzbrett mit Rollen vorbeifahren, verfaulte Armstuempfe, notduerftig verbunden, bitten um Almosen und ich kann die Frauen nicht mehr zaehlen, die uns mit bruellenden Babies im Arm nachlaufen, die Milchflasche vor unseren Gesichtern schwenkend.
Mein rationales Reisefuehrer-belesenes Hirn sagt: Besser an Hilfsorganisationen spenden als direkt auf der Strasse, zu gross ist das Fass ohne Boden. Saeuglinge werden absichtlich hungrig gehalten (Weinen macht mehr Eindruck als friedliches Schlafen), KInder liefern das erbeutete Geld direkt bei Bandenbossen ab, vielfach hungern diejenigen, die betteln, abends weiter. Mein Herz aber sagt: Machs trotzdem - und wir geben ein paar Scheine, wo mir die Seele zu bersten scheint, in der Hoffnung, dass es in Ansaetzen da ankommt, wo es gebraucht wird. Dankbarkeit im europaeischen Sinne darf man nur selten erwarten: Die Gesichter zeigen wenig Regung, nach einer Spende existieren wir nicht mehr. Ein kleiner Junge laeuft uns mit einem Becher entgegen und zeigt auf die eben gekaufte Limonadenflasche: Christoph giesst ihm ein und sofort schickt die Mutter das zweite Kind vorbei. Wir schenken auch dort den grossen Becher halb voll und uns wird gedeutet: Mehr, mehr. Kein Danke, keine Verabschiedung. Ich gewoehne mich nur langsam daran.
Wir kaempfen immer noch mit einer heftigen Erkaeltung und erholen uns noch den restlichen Tag in Mamallapuram, bevor es morgen weitergeht nach Tiruchirapalli (Trichy) - heute gibt es noch richtige Taschentuecher, Klopapier, heisses Wasser, Second-Hand-Buecher und Nutella-Crepes. Ein Traveller-Schlaraffenland. Lonely Planet sagt: The Kingdom of Backpackistan und wir koennen dem nur zustimmen. Passend dazu habe ich Zoepfchen im Haar und trage Pluderhosen. Yeah.
Seit Tagen grueble ich, ob und wie ich meine Eindruecke ueber die Armut in diesem Land beschreiben soll, ohne mich mit meinem Halbwissen auf Glatteis zu begeben. Ich beschraenke mich darauf, was ich sehe und fuehle, Indienkenner moegen mir verzeihen. Vor allem im Norden begegnen uns bei jedem Schritt dutzende Menschen, die auf der Strasse leben. Zu spaerlich bekleidet fuer die winterlichen Temperaturen, durchwegs ohne Schuhe und bestenfalls in Decken gehuellt liegen und kauern sie in den Gassen, auf den Gehsteigen, in den Stationen. Wo sie unerwuenscht sind, wachen Guards in den Toren: Vor den noblen Shopping-Malls und den Wohngegenden der Gutsituierten. Uns begegnen Kinder, die mit verkrueppelten Beinen auf einem Holzbrett mit Rollen vorbeifahren, verfaulte Armstuempfe, notduerftig verbunden, bitten um Almosen und ich kann die Frauen nicht mehr zaehlen, die uns mit bruellenden Babies im Arm nachlaufen, die Milchflasche vor unseren Gesichtern schwenkend.
Wir kaempfen immer noch mit einer heftigen Erkaeltung und erholen uns noch den restlichen Tag in Mamallapuram, bevor es morgen weitergeht nach Tiruchirapalli (Trichy) - heute gibt es noch richtige Taschentuecher, Klopapier, heisses Wasser, Second-Hand-Buecher und Nutella-Crepes. Ein Traveller-Schlaraffenland. Lonely Planet sagt: The Kingdom of Backpackistan und wir koennen dem nur zustimmen. Passend dazu habe ich Zoepfchen im Haar und trage Pluderhosen. Yeah.
Du schilderst so lebendig und sensibel, was du erlebst! Ich fühle mit, ohne wirklich eine Ahnung zu haben, wie es vor Ort sein mag. Aber das ist schon viel! Danke, dass du uns so Anteil haben lässt!!!
AntwortenLöschenich kann mich birgit nur anschließen... hab heute den bisher gesamten bericht gelesen und bin... mir fehlen die worte, was ich genau empfinde kann ich gerade nicht formulieren. umso mehr danke ich dir, dass sie dir nicht fehlen und freu mich auf die weitere berichterstattung... und: bitte!!! passt auf euch auf!
AntwortenLöschenbussi ta
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