Dienstag, 17. Februar 2009

Schilderwald & Pokhara

Zu den ersten Dingen, die einem in Nepals Staedten und Doerfern ins Auge fallen, gehoeren die zigtausend Tafeln und Schilder, die illustrativ an und vor jedem Haus herumlungern. Vermutlich sitzt irgendwo ein einzelner schwerreicher Kerl, der sich eine goldene Nase damit verdient, jedem Kuchenbaecker, Gemueseverkaeufer und Schuhputzer die selben Reklametafeln anzudrehen, die sich nur minimal in Farbgestaltung und Typographie unterscheiden. Irritierender ist allerdings der Umstand, dass auch die Texte sich nur geringfuegig veraendern, gleichgueltig ob der dahinterliegende Laden Klopapier oder Rucksaecke verkauft. Beliebt ist vor allem die Aufschrift "Internet", die es offensichtlich als Gratisbeigabe auf jedem Schild gibt, mit dem Ergebnis, dass Anfragen folgendermassen ablaufen:

"Oh, Internet! No, we don't have"(Aber ich hab schon mal davon gehoert.)
"Oh, Internet! Yes, it's coming. Next year" (Aber die Tafel war grad im Angebot.)
"Oh, Internet! No it doesn't work (Ich habe naemlich keinen Computer, aber die Tafel war grad....)

Nach einer siebenstuendigen Busreise sind wir letztendlich in Pokhara gelandet, wo wir erstmal Charley besucht haben, einen Franzosen, der seit vielen Jahren hier einen grossartigen Kajakladen betreibt und der uns schon beim letzten Mal mit Ausruestung und Tipps behilflich war. Wie wir feststellen mussten, waren die Kajaks, die wir gestern in Kathmandu ergattert haben eine Leihgabe von Charley an die Company, mit der wir in 14 Tagen am Fluss unterwegs sein werden - was soviel bedeutet wie: Die Boote sind per Bus von hier aus nach Kathmandu gefahren, landen morgen wieder hier in Pokhara (weil wir den Trip verschoben haben), um dann nach unserer Trekkingtour wieder nach Kathmandu zu fahren, um von dort zur Einstiegsstelle des Flusses.... Aeh ja :) Morgen starten wir in den fruehen Morgenstunden unsere Tour zum Annapurna Base Camp (von Nayapul aus) und werden voraussichtlich in ca. 10 Tagen wieder retour sein, je nachdem ob wir noch einen Loop zu Poon Hill machen oder nicht. Danach gibt es moeglicherweise auch Geschichten von Santosh, unserem liebenswerten Porterguide, den wir heute erstmals getroffen haben und der kindermaedchenartige Zuege an den Tag legt (was vielleicht daran liegt, dass er eigentlich Lehrer ist).

2 Kommentare:

  1. Hallo Liebes,

    Deinen Humor hast du noch - das ist gut zu wissen und beruhigend :-)

    Hoffe, du bist bald alle Unpässlichkeiten restlos los und kannst alles uneingeschränkt genießen!

    Deine Schilderungen zu lesen ist, als wäre mal live dabei - bloß dass man dabei bequem auf der Couch lümmelt ... Sehr praktisch: wenig nervenaufreibend und noch weniger anstrengend ;-)

    Danke jedenfalls, dass du uns teilhaben lässt! Ich verschlinge jedes Wort mit Begeisterung!

    Denke viel an euch und wünsche euch viel Spaß, Freude, Neues, Schönes, Genüssliches, Aufregendes, Bereicherndes!

    Viele Küsse
    Andrea

    AntwortenLöschen
  2. Genauso wie Andrea - welch ein Zufall -, bin ich begeistert von deinen lebendigen Schilderungen. Hoffentlich findest du auch in der nächsten Zeit ab und an mal wieder einen Laden, wo das Internet-Schild nicht nur herumsteht, weil es grad zu haben war;-)
    Ich schicke euch ganz liebe Grüße, Margit
    PS: Andrea, ich wusste gar nicht, dass du auch einen Blog hast, das greift ja um sich;-)

    AntwortenLöschen