Sonntag, 17. Februar 2008

Pokhara

Wir sind dem Trubel von Kathmandu wieder entflohen und in Pokhara gelandet (ja wortwörtlich, die Busreise heben wir uns für ein anderes Mal auf). Hier stehen eine Menge hoher Berge herum, die wir eigentlich sehen sollten und nicht sehen können, weil überall feiner Nebel liegt. Es ist beschaulicher, fast chillig, die Touristen kommen erst im März und in dem Friseurgeschäft gleich neben dem Internetcafe steht eine Kuh und sieht dem Barbier über die Schulter. Kühe, die ich im übrigen immer noch nicht so richtig von Yaks und Naks und all den Kreuzungen unterscheiden kann, gibt es viele - fast laufend wird man von einer überholt, blockiert oder angestarrt (ich schwöre, diese Augen sagen manchmal "na komm, trau dich!") und auf die Tötung einer Kuh stehen enorme Gefängnisstrafen. Manche Bergvölker Nepals, für die der Verzehr von Rindfleisch dennoch Brauch oder Notwendigkeit ist, sind höchst erfinderisch eine Kuh ins Jenseits zu befördern, ohne sie zu töten (ups, ist die Gute doch glatt am steilen Hang ausgerutscht und hat sich versehentlich das Genick gebrochen).

Benzin ist im ganzen Land knapp, und was ich für Motorradversammlungen gehalten hatte, war der Stau an der Tankstelle. Es gibt einige Unruhen, die uns nicht betreffen, also keine Sorge, falls irgendetwas in die österreichischen Nachrichten dringt. Für die nächsten drei Tage sind wir mit Raft und Kajak am Kali Gandaki, dem heiligen Fluss, der im Oberlauf zwischen Annapurna und Dhaulagiri die tiefste Schlucht der Erde bildet. Meine Stufensteigerwaden werden sich hoffentlich freundlichst bei mir bedanken, wenn ich auch mal meinen Armen Muskelkater gönne.

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