Freitag, 15. Februar 2008

Kurzer Zwischenstopp

Namaste ihr Lieben,

wir kommen eben zurück. Aus dem Paradies und aus irgendeiner Vorstufe der Hölle. Das Paradies war ein Farmhaus mit Blick auf alle 6-8tausender, die die Gegend so hergibt. Freundliche Menschen (ich kann mich nicht satt sehen an diesen Gesichtern) und Frida, die Maus, die über meinem Kopf des Nächtens ihr Nest gebaut hat. Die doch sehr persönliche Bußreise war der 50-km-Trek, den wir in den letzten 2 Tagen hinter uns gebracht haben. Meine Gefühlslage schwankte zwischen dieser satten Zufriedenheit, die man hat, wenn alles neu und aufregend und exotisch ist, und abgrundtiefer Entnervtheit und Erschöpfung. Mein halbwegs verheilter Knöchel ist nicht annähernd so verheilt, wie ich das gerne hätte (man sollte auf den Physiotherapeuten seines Vertrauens hören und vorher mehr trainieren), vermutlich bin ich zehntausend Stufen rauf- und runtergestiegen und ich stinke wie ein Nachbars hundert Jahre alter Hund. "24 hours hot water" bedeutet hier, dass das Wasser zwar ununterbrochen, aber als kaltes Rinnsal, aus dem verrosteten Hahn tröpfelt. Aber jetzt ist alles überstanden, ich bin wahnsinnig stolz und vermutlich muss ich morgen auf den Knien weiter rutschen.

Wir sind fuer einen kurzen Zwischenstopp wieder in Kathmandu gelandet, bevor es morgen weiter nach Pokhara geht. Straßenkreuzungen in dieser Stadt sind übrigens ein eigenes Biotop. Alle fahren wild auf den Verkehrspolizisten in der Mitte zu, bis der so eingekeilt ist, dass er sich nicht mehr bewegen kann. Er schlägt dann freundlich mit der Faust eine Delle in die Motorhaube des ihm am nächsten befindlichen Fahrzeuges, was dazu führt, dass er wüst vom Fahrer beschimpft wird. Herr Polizist schiebt das Auto dann eigenhändig einen freien Meter zurück (auf eines der vielen Motorräder drauf). Großartiges Schauspiel - im Stau stehen bekommt eine völlig neue Dimension.

 


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